Die Safety First Prüfung des Österreichischen Bogensportverbandes
Die “Safety First” Prüfung des Österreichischen Bogensportverbandes (ÖBSV) ist eine zentrale Sicherheitszertifizierung für Bogenschützen in Österreich. Diese Prüfung dient dazu, sicherzustellen, dass alle Teilnehmer die grundlegenden Sicherheitsregeln und -verfahren im Bogensport beherrschen, um Unfälle zu vermeiden und eine sichere Umgebung für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Ziel und Zweck der Prüfung
Die Hauptziele der Safety First Prüfung sind:
- Sicherheitsbewusstsein: Vermittlung von Sicherheitsrichtlinien und -standards, um das Bewusstsein für potenzielle Gefahren im Bogensport zu schärfen.
- Vermeidung von Unfällen: Reduktion der Unfallrisiken durch korrekte Handhabung der Ausrüstung und Einhaltung der Sicherheitsvorschriften.
- Einheitliche Standards: Etablierung eines einheitlichen Sicherheitsniveaus unter den Bogenschützen in ganz Österreich.
- Verantwortung und Respekt: Förderung einer verantwortungsvollen und respektvollen Nutzung von Bogenschießanlagen.
Inhalte der Prüfung
Die Safety First Prüfung umfasst mehrere theoretische und praktische Aspekte des Bogensports:
- Theoretische Grundlagen:
- Grundlegende Sicherheitsregeln auf dem Schießplatz / Parcours
- Erkennung und Vermeidung von Gefahren
- Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen
- Richtlinien für das sichere Aufstellen und Abbau der Zielscheiben und Ausrüstung
- Praktische Anwendung:
- Sichere Handhabung des Bogens und der Pfeile
- Korrektes Verhalten auf dem Schießplatz (z.B. Betreten und Verlassen des Schießbereichs)
- Demonstration von Notfallverfahren
- Einhaltung der Sicherheitsabstände und -zonen
Wofür man die Prüfung ablegen sollte
Das Bestehen der Safety First Prüfung hat mehrere Vorteile und ist in einigen Fällen sogar obligatorisch:
- Teilnahme an Wettkämpfen: Viele Turniere und Wettkämpfe setzen die Safety First Prüfung als Voraussetzung für die Teilnahme voraus, um ein hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten.
- Nutzung von Schießanlagen: Einige Bogenschießanlagen verlangen das Zertifikat, um sicherzustellen, dass alle Nutzer die Sicherheitsstandards einhalten.
- Versicherungsschutz: Ein gültiges Safety First Zertifikat kann den Versicherungsschutz im Falle eines Unfalls verbessern, da es nachweist, dass der Schütze die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen beachtet hat.
- Kompetenznachweis: Das Zertifikat dient als Nachweis für das Beherrschen der grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen und kann bei der Mitgliedschaft in Bogensportvereinen oder bei der Teilnahme an organisierten Trainingsprogrammen hilfreich sein.
Fazit
Die Safety First Prüfung des Österreichischen Bogensportverbandes ist eine wichtige Maßnahme zur Sicherstellung der Sicherheit im Bogensport. Sie vermittelt grundlegende Sicherheitskenntnisse und praktische Fertigkeiten, die notwendig sind, um Unfälle zu vermeiden und eine sichere Schießumgebung zu gewährleisten. Für alle Bogenschützen, die an Wettkämpfen teilnehmen oder regelmäßig Bogenschießanlagen nutzen möchten, ist diese Prüfung ein unverzichtbarer Schritt.
Safety First und die Ausbildung im österreichischen Bogensportverband (ÖBSV)
Im Bogensport steht Sicherheit an erster Stelle. Aus diesem Grund hat der Österreichische Bogensportverband (ÖBSV) ein Ausbildungsprogramm eingeführt, das eine einheitliche Sicherheits-Schulung für Bogenschützinnen und Bogenschützen in ganz Österreich garantiert.
Ein Kernstück dieses Programms ist die Safety First-Ausbildung, die als Basismodul einer umfassenden Grundausbildung – dem „Rot-weiß-roten Pfeil“ – dient.
Dieses schriftliche Referat stellt das Safety First-Programm und die ÖBSV-Ausbildung detailliert vor. Es erklärt, für wen diese Ausbildung gedacht ist, warum es sie gibt und wann und warum man sie absolvieren sollte.
Außerdem werden die Inhalte der Schulung, die Prüfungsmodalitäten sowie die Durchführung in Vereinen (am Beispiel der Artemis-Bogensportvereine) erläutert.
Abschließend wird auch das Ausbildungssystem der World Archery (WA) – also die international üblichen Ausbildungsstufen (weißer, schwarzer, blauer, roter und goldener Pfeil) – beschrieben.
Für wen ist diese Ausbildung gedacht?
Die Safety First-Ausbildung richtet sich in erster Linie an alle angehenden Bogenschützinnen und Bogenschützen, also Anfänger und Anfängerinnen im Bogensport. Sie wurde konzipiert, um Neu- und Quereinsteigern eine solide Sicherheitsbasis zu vermitteln. Insbesondere Hobby-Bogenschützen, die außerhalb von formellen Kursen oder Vereinen mit dem Bogenschießen beginnen, profitieren davon, denn Safety First stellt sicher, dass wirklich jede SchützIn die wichtigsten Regeln und Verhaltensweisen kennt, bevor eigenständig geschossen wird. Auch Jugendliche und – in angepasster Form – Kinder gehören zur Zielgruppe.
In vielen Fällen absolvieren Jugendliche ab etwa 10 Jahren ebenfalls die Safety First-Schulung (oft in Begleitung eines Erwachsenen). Darüber hinaus ist diese Ausbildung speziell für selbständige Bogenschützen ohne Vereinszugehörigkeit gedacht.
Wer also auf eigene Faust auf 3D-Parcours oder Schießplätzen unterwegs sein will, kann mit dem Safety First-Zertifikat nachweisen, dass er/sie die nötigen Grund-Sicherheitskenntnisse hat.
Somit richtet sich das Programm nicht nur an Vereinsmitglieder, sondern an alle, die verantwortungsbewusst und selbständig Bogenschießen betreiben möchten. Nicht zuletzt profitieren auch Bogensport-Anlagenbetreiber indirekt von der Safety First-Ausbildung. Wenn Schützinnen und Schützen das Safety First-Zertifikat vorweisen können, wissen Betreiber von Bogenplätzen oder 3D-Parcours, dass diese Personen eine standardisierte Grund Sicherheitsschulung durchlaufen haben.
Für die Betreiber bedeutet das mehr Vertrauen in die Disziplin der Gäste, was insgesamt zu einem sichereren Betrieb der Anlage beiträgt.
Zwar ist die Teilnahme an Safety First für die Nutzung privater Anlagen nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber viele Betreiber begrüßen es, wenn Schützen eine solche Ausbildung mitbringen.
Zusammengefasst: Gedacht ist Safety First für alle Bogensport-Neulinge – ob jung oder alt, Vereinsmitglied oder nicht – sowie für alle, die ihre Kenntnisse in Sachen Sicherheit auffrischen wollen.
Es ist die Grundausbildung für sicheres Bogenschießen, die jedem den Einstieg erleichtert und für ein gemeinsames Verständnis von Sicherheitsregeln sorgt.
Warum gibt es diese Ausbildung?
Die Safety First-Schulung wurde eingeführt, um eine österreichweit einheitliche Grund Sicherheitsschulung im Bogensport zu etablieren. In der Regel wird die Safety First Schulung im Zuge eines weiterführenden Kurses nach World Archery und/oder dem RWR Prpgramm des ÖBSV durchgeführt.
Zuvor gab und gibt es in manchen Vereinen bereits sogenannte Platzreife-Prüfungen (eine Art „Führerschein“ fürs Bogenschießen), doch diese waren / sind nicht standardisiert. Jedoch sind die meisten BogenschützInnen aus Österreich in keinem Bogensportverein. Ebenfalls sind die meisten 3D Bogensportvereine nicht Mitglied beim ÖBSV.
Der ÖBSV hat auf den vielfachen Wunsch von Bogenschützen und Vereinen reagiert, eine gemeinsame Grundlage zu schaffen. Mit dem „rot-weiß-roten Pfeil“ kommt der ÖBSV dem österreichweiten Ruf nach einer einheitlichen Grundausbildung nach, die überall gilt und anerkannt ist – und das Modul Safety First bildet den ersten Schritt dieser Grundausbildung.
Sicherheit im Bogensport ist das Hauptmotiv. Bogenschießen mag ruhig und konzentriert wirken, birgt aber ohne klare Regeln erhebliche Risiken – Pfeile sind potentiell gefährlich. Unterschiedliche Vereine und Parcours hatten teils eigene Regelwerke; das Safety First-Programm stellt sicher, dass überall dieselben hohen Sicherheitsstandards gelten. So wissen Schützen, egal wo in Österreich sie ihrem Sport nachgehen, was erlaubt ist und was nicht, und wie sie sich und andere vor Unfällen schützen. Darüber hinaus schafft das Programm eine offizielle Zertifizierung: Nach erfolgreicher Teilnahme erhält man ein Zertifikat, das vom ÖBSV ausgestellt und in dessen Datenbank eingetragen wird.
Dieser offizielle Nachweis war ein weiterer Grund für die Einführung der Ausbildung.
Gerade außerhalb von Vereinen – zum Beispiel auf öffentlichen 3D-Parcours oder bei kommerziellen Bogenparks – kann kein Trainer jeden Schützen individuell kennen. Das Safety First-Zertifikat dient hier als Qualitätsmerkmal, das belegt: Diese Person hat eine Mindest Sicherheitsschulung absolviert.
Zudem ist Safety First eine Reaktion darauf, dass der Bogensport immer beliebter wird. Mit steigenden Schützenzahlen steigt auch das Risiko, dass Unkundige Pfeil und Bogen in die Hand nehmen. Um Unfällen vorzubeugen und ein verantwortungsvolles Miteinander auf Bogensportanlagen zu fördern, wurde diese Schulung ins Leben gerufen. Prävention statt Reaktion – anstatt erst nach einem Unfall Regeln zu verschärfen, sorgt Safety First von Anfang an für das nötige Bewusstsein.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Diese Ausbildung gibt es, weil Sicherheit das Fundament des Bogensports ist. Sie stellt sicher, dass alle Anfänger die gleichen Regeln lernen, Missverständnisse vermieden werden und ein hoher Sicherheitsstandard gewahrt bleibt. Außerdem dient sie der Vernetzung und Anerkennung – wer das Zertifikat hat, zeigt damit, dass er/sie Teil dieser Sicherheitskultur im österreichischen Bogensport ist.
Wann sollte diese Ausbildung gemacht werden?
Die Safety First-Ausbildung sollte so früh wie möglich in der „Bogenkarriere“ absolviert werden – idealerweise gleich zu Beginn, bevor man selbständig und unbeaufsichtigt mit Pfeil und Bogen hantiert.
In vielen Fällen ist die Safety First-Schulung Bestandteil eines Anfängerkurses im Bogenschießen. Beispielsweise integrieren viele ÖBSV Vereine oder Ausbildungszentren die Safety First-Prüfung direkt in ihre Grundkurse für Neulinge.
Das bedeutet: Bereits nach den ersten Stunden oder Trainingstagen legt man die Sicherheitsprüfung ab, sodass man danach mit einem guten Gewissen und korrektem Verhalten weitertrainieren kann.
Wenn man nicht über einen Verein in den Bogensport einsteigt, sondern privat oder autodidaktisch beginnt, sollte man zumindest die Safety First-Ausbildung so bald wie möglich nachholen.
Empfehlenswert ist, sich noch vor dem ersten Besuch eines 3D-Parcours oder dem eigenständigen Üben auf einem Bogenschießplatz für eine Safety First-Schulung anzumelden. So stellt man sicher, dass man von Anfang an die richtigen Gewohnheiten entwickelt – es ist immer leichter, korrekte Abläufe zu lernen, als sich später Fehler abzugewöhnen.
Viele Bogenparcours und Vereine verlangen (oder empfehlen) den Nachweis der Sicherheitsschulung, bevor sie Schützen ohne Aufsicht auf die Anlage lassen. Zwar – wie im nächsten Abschnitt noch erläutert wird – ist dies nicht flächendeckend Pflicht, doch es gehört zunehmend zum guten Ton. Schützen, die das Zertifikat nicht haben, fühlen sich unter erfahrenen Bogenschützen möglicherweise unsicher oder ausgegrenzt.
Daher: Je eher, desto besser. Konkret bietet es sich an, Safety First gleich nach den allerersten Übungsstunden zu machen. Oft haben Anfänger nach ein paar angeleiteten Schüssen ein Grundgefühl für den Bogen – genau dann ist der richtige Zeitpunkt, das erlernte Verhalten in einem Sicherheitskontext zu festigen.
Zusammengefasst: Man sollte die Safety First-Ausbildung möglichst zu Beginn der Bogensport-Ausbildung absolvieren. Sobald man plant, eigenständig – ohne direkten Trainer neben sich – zu schießen, sollte man dieses Training gemacht haben. Es bildet das Fundament, auf dem alles Weitere aufbaut.
Warum sollte man diese Ausbildung machen?
Es gibt zahlreiche gute Gründe, einen Anfängerkurs mitsamt Safety First-Ausbildung zu absolvieren. Der wichtigste ist natürlich die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer. In der Schulung lernt man die kritischen Verhaltensregeln, um Unfälle zu vermeiden. Gerade im Bogensport können bereits kleine Unachtsamkeiten – etwa ein verirrter Pfeil, unkontrolliertes Zurückholen eines Pfeils aus der Scheibe, oder ein Trockenabschuss (das Abschießen ohne Pfeil) – schwere Folgen haben. Durch Safety First verinnerlicht man diese Regeln von Anfang an. Man erwirbt ein Sicherheitsbewusstsein, das im späteren Schießen automatisch abrufbar ist. Kurz gesagt: Man schützt mit dieser Ausbildung sich selbst und seine Mitmenschen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verantwortung und Professionalität, die man mit dem Safety First-Zertifikat demonstriert. Wer die Prüfung bestanden hat, zeigt damit: “Ich nehme den Sport ernst und halte mich an die Regeln.” Insbesondere wenn man auf fremden Bogensportanlagen (etwa einem 3D-Parcours im Wald) unterwegs ist, schätzt der Betreiber dieses Verantwortungsbewusstsein. Wie bereits erwähnt, kann man mit dem Zertifikat bei Bedarf nachweisen, dass man alle relevanten Sicherheitsregeln kennt.
Auch für die eigene sportliche Weiterentwicklung ist die Safety First-Ausbildung sinnvoll. Sie ist nämlich nicht isoliert zu sehen, sondern Teil der gesamten Bogenschützen-Grundausbildung. Wer mit Safety First startet, legt gleichzeitig den Grundstein, um später weitere Module (Materialkunde, Schießtechnik etc.) und schließlich den Rot-weiß-roten Pfeil abzuschließen.
Insofern ist Safety First die Eintrittskarte in ein strukturiertes Ausbildungssystem, das vom ÖBSV anerkannt ist. Ohne dieses erste Modul kann man den Rot-weiß-roten Pfeil – das Gesamtzertifikat – nicht erlangen. Für ambitionierte Schützen, die vielleicht später auch an Turnieren teilnehmen wollen, ist das Programm praktisch ein Muss. Nicht zuletzt bringt die Ausbildung praktische Vorteile im Schützenalltag.
Viele Vereine gewähren ihren Mitgliedern nach absolvierter Safety First-Prüfung mehr Freiheiten, etwa das eigenständige Trainieren außerhalb der Kurszeiten. Einige Vereine definieren die bestandene Safety First-Prüfung auch als „Platzreife“ – sprich, erst mit dem Zertifikat darf man die Vereinsanlage ohne Aufsicht nutzen. Ähnliches gilt auf öffentlichen Parcours: Zwar steht derzeit in keiner bekannten Parcoursordnung explizit, dass man Safety First gemacht haben muss, aber es ersetzt die früher übliche Parcours- oder Platzreifeprüfung.
Als Schütze fühlt man sich zudem wohler, wenn man weiß, man hat offiziell gelernt, was man tut. Das steigert das Selbstvertrauen – man tritt mit mehr Ruhe an die Schießlinie, weil man die Abläufe kennt.
Ein oft unterschätzter Grund: Safety First macht auch Spaß und stärkt die Gemeinschaft. Man durchläuft die Schulung meist mit anderen zusammen, tauscht Anekdoten über mögliche Gefahren aus und lernt voneinander. Das gemeinsame Verständnis für Sicherheit schweißt zusammen – auf dem Platz schaut man dann auch gegenseitig aufeinander, was das Vereinsleben oder die Stimmung am Parcours verbessert.
Man sollte diese Ausbildung machen, um sicher, verantwortungsvoll und mit gutem Gefühl Bogenschießen zu können. Es geht um Prävention von Unfällen, das Erwerben eines offiziellen Nachweises und um die Basis für weitere bogensportliche Erfolge. Der ÖBSV hat das Programm bewusst attraktiv gestaltet, sodass es kein lästiges Pflichtprogramm ist, sondern ein sinnvolles Investment in die eigene Sicherheit und den Spaß am Sport.
Wer soll diese Ausbildung machen?
Grundsätzlich sollte jeder Bogenschützein in Österreich die Safety First-Ausbildung machen, der/die nicht bereits eine gleichwertige Schulung absolviert hat.
Die Empfehlung richtet sich klar an alle Anfänger. Sobald man beginnt, Pfeil und Bogen regelmäßig in die Hand zu nehmen, sollte man die Schulung einplanen. Selbst wenn jemand nur hobbymäßig gelegentlich schießen möchte – Sicherheit geht vor, und Unfälle passieren bekanntlich oft dann, wenn man etwas „nebenbei“ betreibt.
Daher: Alle Bogensport Neueinsteiger sollen diese Ausbildung machen. Darüber hinaus sollen auch jene, die bisher vielleicht autodidaktisch geschossen haben, die Ausbildung nachholen.
Der Bogensport hat in den letzten Jahren viele Selbstlerner angezogen – Personen, die sich etwa Bogen und Pfeile gekauft haben und auf gut Glück loslegen. Gerade für diese Gruppe ist Safety First wichtig, denn hier fehlen die Korrektive eines Trainers oder erfahrenen Vereinskollegen. Wer also bereits einige Zeit geschossen hat, aber nie formell über Sicherheit unterrichtet wurde, sollte die Schulung unbedingt machen, um eventuelle gefährliche Angewohnheiten zu erkennen und abzulegen.
Die Safety First-Schulung soll auch von Jugendlichen und – im entsprechenden Rahmen – von Kindern gemacht werden. Hier kommt es auf das Alter und die jeweilige Regelung an.
Viele Vereine verlangen, dass Minderjährige (z.B. unter 14 Jahren) die Ausbildung gemeinsam mit einem Erziehungsberechtigten oder zumindest unter Aufsicht absolvieren. So stellen sie sicher, dass die Eltern oder Betreuer ebenfalls informiert sind. Falls also ein Jugendlicher mit dem Bogensport anfängt, sollten sowohl der Jugendliche als auch eine Aufsichtsperson die Prinzipien von Safety First kennen.
In einfachen Worten: Eltern, deren Kinder bogenschießen, sollen diese Inhalte ebenfalls verstehen – entweder durch direkte Teilnahme oder durch Informationsmaterial. Auch Wiedereinsteiger in den Bogensport, die vielleicht viele Jahre Pause hatten, sollten das Safety First-Modul absolvieren. Sicherheitsstandards verändern sich, und was vor 20 Jahren in einem Verein praktiziert wurde, entspricht nicht unbedingt den heutigen Erkenntnissen.
Durch Safety First können Wiedereinsteiger ihr Wissen auffrischen und sichergehen, dass sie auf dem aktuellen Stand sind. Für Vereine und Trainer ist es ebenfalls relevant zu wissen, wer die Ausbildung machen soll: Im Grunde alle Schützinnen und Schützen, die ohne direkte Aufsicht schießen. Wenn z.B. ein Verein ein freies Training anbietet, bei dem kein Trainer permanent neben den Schützen steht, sollte die Teilnahme an Safety First Voraussetzung sein. Denn hier vertraut man darauf, dass die Anwesenden eigenverantwortlich handeln können.
Viele Vereine haben dies bereits in ihren Statuten oder internen Regeln so verankert. Zu betonen ist, dass die ÖBSV-Ausbildung für Turnierschützen in höheren Stufen an Safety First anknüpft. Wer also ambitioniert ist und etwa eine Turnierreife-Ausbildung anstrebt (für Wettkampfschützinnen und -schützen), der muss ohnehin mit Safety First beginnen. Insofern soll jeder – vom Freizeit-Bogenschützen bis zum zukünftigen Wettkämpfer – diese Basisausbildung machen, um den Weg nach oben offen zu halten.
Alle, die ernsthaft und regelmäßig Bogenschießen wollen, sollen die Safety First Prüfung machen. Es ist ein kurzer Zeitaufwand mit großem Nutzen. Auch wenn es (noch) keine allgemeine Pflicht ist – empfohlen und sinnvoll ist es für jedermann und jederfrau, der/die einen Bogen spannen möchte.
Was ist in dieser Ausbildung enthalten?
Die Inhalte der Safety First-Ausbildung decken alle wichtigen Sicherheitsaspekte des Bogenschießens ab. Es handelt sich um eine theoretische Schulung mit praktischen Anteilen, die den Teilnehmern ein umfassendes Verständnis für Gefahrenquellen und korrektes Verhalten vermitteln soll. Im Folgenden sind die Hauptthemen aufgelistet, die in dieser Ausbildung enthalten sind, jeweils mit Erklärung:
- Allgemeine Sicherheit und Verhalten auf Bogensportanlagen: Hier lernt man grundlegende Regeln, die überall gelten – egal ob man in einer Halle, auf einem Freiluft-Schießplatz oder im Wald auf einem 3D-Parcours schießt. Dazu gehört beispielsweise, dass man Pfeile nur auf dafür vorgesehene Ziele abschießt, niemals in die Luft oder unkontrolliert in die Gegend. Es wird vermittelt, wie man sich auf der gesamten Anlage aufmerksam und verantwortungsvoll bewegt. Beispielsweise sollte man nie mit aufgespanntem Bogen umherlaufen, keine riskanten Schüsse (etwa Parallel zum Boden ohne geeignetes Ziel) abgeben und jederzeit wissen, wer sich wo in der Umgebung aufhält. Zudem geht es um passende Kleidung (etwa kein weites Gewand, das in der Bogensehne hängenbleiben kann) und ums richtige Aufwärmen, damit man sicher und konzentriert schießen kann.
- Die Platzordnung und Parcoursordnung: Jeder Bogenschießplatz und jeder 3D-Parcours hat spezifische Regeln, und in der Safety First-Schulung lernt man, diese Ordnungen zu verstehen und zu befolgen. Beispielsweise kann eine Platzordnung regeln, in welchem Winkel auf Scheiben geschossen werden darf, wo die Schützen warten sollen, oder dass z.B. das Schießen nur unter Aufsicht erfolgen darf. Eine Parcoursordnung enthält oft Bestimmungen wie: den Parcours in vorgegebener Richtung abzuwandern, nicht vom Weg abzuweichen, kein Ziel auszulassen oder zu überspringen und Abschusspflöcke (markierte Abschusspositionen) nicht zu verändern. Im Kurs wird erläutert, warum diese Regeln existieren – etwa um zu verhindern, dass jemand versehentlich in den Schussbereich gerät – und was passieren kann, wenn man sie ignoriert. Die Teilnehmer lernen, dass sie sich vor dem Schießen stets über die geltende Ordnung informieren müssen, und es werden Beispiele typischer Regelungen besprochen.
- Verhalten an der Schusslinie bzw. am Abschusspflock: Dies ist ein zentrales Thema, denn die Schusslinie ist der Ort, an dem scharf geschossen wird. An der Schießlinie (auf dem Übungsplatz) bzw. dem Abschusspflock (auf dem 3D-Parcours) gelten strikte Verhaltensregeln. In der Ausbildung wird eingeprägt, dass man nur auf der Schusslinie einen Pfeil einlegt (auf den Bogen aufspannt) und niemals dahinter oder davor. Ebenso darf man den Bogen erst spannen und schießen, wenn wirklich niemand vor der Schusslinie steht. Kommunikation spielt eine Rolle: Häufig werden Kommandos erklärt, die in Vereinen genutzt werden (z.B. „Alles bereit?“ – „Pfeil frei!“ oder Pfeifsignale), auch wenn diese Kommandos je nach Ort variieren können. Wichtig ist, dass man niemals die Schießlinie überschreitet, bevor das Schießen offiziell beendet ist und alle Schützen das Signal zum Pfeileholen haben. Die Schulung behandelt auch, was zu tun ist, wenn jemand „Halt!“ ruft – nämlich sofort den Bogen abzusenken und nicht zu schießen – oder wenn ein Pfeil von der Auflage fällt (Antwort: nicht hinterherhechten, sondern den Schuss abbrechen). Kurz: Disziplin und Achtsamkeit an der Linie werden trainiert.
- Sicherheit für sich selbst, andere Schützinnen und Schützen, Unbeteiligte und das Material: Dieser Punkt umfasst mehrere Aspekte der persönlichen und allgemeinen Sicherheit. Zum einen lernt man, sich selbst zu schützen: Das fängt beim Tragen eines Armschutzes an, geht über das Prüfen der eigenen Ausrüstung (ist die Sehne intakt? Sind die Pfeile unbeschädigt?) bis hin zur richtigen Schusstechnik, um Verletzungen vorzubeugen (z.B. nicht mit überstrecktem Ellbogen schießen, um Sehnenpeitschen zu vermeiden). Zum anderen geht es um die Sicherheit anderer Personen: Man erfährt, wie wichtig ein ausreichender Abstand zwischen den Schützen ist, damit niemand vom Nachbarn mit dem Bogen oder beim Ausziehen verletzt wird. Es wird betont, dass niemals jemand vor der Schusslinie sein darf, solange geschossen wird – auch Zuschauer nicht. Auch das Thema Kinder oder Zuschauer auf der Anlage wird angesprochen: Diese müssen ebenfalls hinter der Schusslinie bleiben und beaufsichtigt werden. Unbeteiligte: Hierunter fallen Spaziergänger in der Nähe eines Feldes oder Waldparcours. Man lernt, dass man ein Auge auf eventuelle Passanten haben muss und im Zweifel das Schießen unterbrechen soll, bis die Person außer Reichweite ist. Schließlich die Material-Sicherheit: Das bedeutet z.B., dass man keinen beschädigten Pfeil schießt (Bruchgefahr!), den Bogen korrekt spannt (kein „Trockenschuss“ ohne Pfeil, da dies den Bogen zerstören kann) und die Ausrüstung sachgerecht verwendet. All das dient dazu, Unfälle und Sachschäden zu vermeiden.
- Verletzungsprävention: Hier lernt man Strategien, um erst gar nicht in Situationen zu kommen, die Verletzungen verursachen könnten. Dazu zählen Aufwärmübungen vor dem Schießen, um Muskeln und Bänder vorzubereiten – denn kalte Muskeln können zu Zerrungen führen, wenn man den Bogen spannt. Es wird auf die Wichtigkeit einer guten Schießtechnik hingewiesen, weil falsche Technik (z.B. die Sehne mit dem Unterarm abfangen) blaue Flecken oder schlimmere Verletzungen verursachen kann. Zudem wird darauf eingegangen, wie man Unfälle beim Pfeileziehen vermeidet: Etwa indem man darauf achtet, dass niemand hinter einem steht, wenn man Pfeile aus der Scheibe zieht (Pfeilspitzen können zurückschnellen), und dass man Pfeile immer einzeln und vorsichtig zieht. Auch das Tragen von Pfeilen will gelernt sein – Pfeile nie mit der Spitze nach vorne durch die Gegend tragen, sondern im Köcher oder mit der Spitze nach unten, damit niemand versehentlich gespießt wird. Diese Schulungseinheit zeigt auch auf, was im Falle eines tatsächlich eintretenden Unfalls zu tun ist (z.B. erste Hilfe leisten, Ruhe bewahren, wie man einen Pfeil, der jemanden getroffen hat, möglichst ruhig hält bis Sanitäter kommen etc., wobei Letzteres eher theoretisch besprochen wird, um das Bewusstsein zu schärfen).
- Zusätzlich zu diesen Kernpunkten beinhaltet die Safety First-Ausbildung manchmal noch ergänzende Themen: Einige Kurse zeigen zum Beispiel, wie ein Bogen richtig gespannt und entpannt wird (was ebenfalls sicherheitsrelevant ist, um sich nicht zu verletzen oder das Gerät nicht zu beschädigen). Auch wird oft erwähnt, was beim Transport und bei der Lagerung von Bögen und Pfeilen zu beachten ist (kein gespannter Bogen im Auto liegen lassen etc.). Außerdem wird auf einen respektvollen Umgang miteinander hingewiesen – ein fairer und konzentrierter Schießbetrieb ist Teil der Sicherheitskultur. Nach der Schulung folgt eine theoretische Prüfung (oft als schriftlicher oder Online-Test gestaltet), in der genau diese Bereiche abgefragt werden. Die typischen Prüfungsfragen drehen sich um Szenarien: Was tun Sie, wenn jemand die Scheibe vor Ihnen wechselt? Darf man einen Pfeil aufsammeln, der vor der Schusslinie heruntergefallen ist? Was ist zu beachten, wenn man den Bogen tragen möchte? etc. Mit erfolgreichem Abschluss dieser Prüfung hat man bewiesen, dass man die Inhalte verstanden hat. Insgesamt ist in der Safety First-Ausbildung alles Wichtige rund um Sicherheit und korrektes Verhalten im Bogensport enthalten – von A wie Abschusspflock bis Z wie Zielscheiben-Kontrolle. Sie ist sehr umfassend, sodass Anfänger danach gut gerüstet sind, sich gefahrlos auf einem Bogensportgelände zu bewegen und ihrem Sport nachzugehen.
Wer darf die Prüfung abnehmen?
Eine SF Prüfung ist nur online über die ÖBSV Webseite möglich!!!!!
Die Prüfung zum Rot Weiss Roten Pfeil darf nur von autorisierten Personen des ÖBSV abgenommen werden. Das stellt sicher, dass die Qualität der Ausbildung überall gleich hoch bleibt und die Prüfungsstandards eingehalten werden.
Konkret sind jene berechtigt, die RWR Prüfung abzunehmen, die mindestens eine Übungsleiter-Lizenz des ÖBSV besitzen oder höher qualifiziert sind.
Im ÖBSV-Ausbildungssystem ist der Übungsleiter (ÜL) die erste Trainerstufe (auch als Coach Level 1 bezeichnet). Das heißt, jemand, der die aktuelle Übungsleiter-Ausbildung erfolgreich durchlaufen hat (oder das RWR Modul nachgeholt hat), darf eine SSchulung durchführen und anschließend die Prüfung der Teilnehmer abnehmen.
Neben Übungsleitern dürfen auch höher qualifizierte Trainer die Prüfung abnehmen, also z.B. Instruktoren (Lehrwarte) und Trainer mit staatlicher Prüfung. Oftmals sind es sogar diese erfahreneren Trainer, die in größeren Vereinen die Safety First-Kurse leiten, da sie über viel Praxiserfahrung verfügen und die Inhalte anschaulich vermitteln können. Wichtig ist: Egal ob Übungsleiter, Instruktor oder Trainer – die Person muss vom ÖBSV lizenziert sein und damit zur offiziellen Ausbildungsmannschaft gehören.
Nicht erlaubt ist es hingegen, dass irgendjemand ohne ÖBSV-Qualifikation die Prüfung abnimmt.
Beispielsweise kann ein erfahrener Bogenschütze, der aber keine Trainerausbildung hat, nicht einfach eine RWR-Bescheinigung ausstellen – selbst wenn er/sie alle Sicherheitsregeln kennt. Der ÖBSV schreibt vor, dass die Ausbildung über ÖBSV-Ausbilder, Vereinsobleute oder ÖBSV-Kooperationspartner abgewickelt wird.
Ein Vereinsobmann (Vereinsvorsitzender) darf die Prüfung nur abnehmen, wenn er selbst zumindest die Übungsleiter-Ausbildung hat; andernfalls muss er einen lizenzierten Ausbildner hinzuziehen. Dieses System mag auf den ersten Blick etwas bürokratisch wirken, stellt aber sicher, dass wirklich kompetente Personen die Schulung leiten.
Der Verband will dadurch die Qualität der Ausbildung sichern – alle Trainer, die prüfen, kennen den offiziellen Lehrplan und Prüfungsfragen genau.
In der Praxis bedeutet das: Wenn man sich zu einer Safety First-Schulung anmeldet, wird diese entweder von einem ÖBSV-Verein oder von einem offiziellen Kooperationspartner des ÖBSV angeboten. Diese Organisation stellt dann auch den Prüfer. Oft ist es so, dass am Ende des Kurses der eigene Trainer, der einen unterrichtet hat, auch den Test durchführt. Manche größeren Vereine laden zur Prüfung auch einen zweiten Trainer ein, der unabhängig das Wissen abfragt oder die Korrektheit überwacht – ähnlich wie ein Prüfer bei einer Führerscheinprüfung. Das ist aber von Verein zu Verein unterschiedlich. Die Prüfung selbst – insbesondere wenn sie als Online-Test konzipiert ist – kann zentral vom ÖBSV bereitgestellt werden. Beispielsweise gab es die Möglichkeit, einen Online-Fragebogen auf der ÖBSV-Website auszufüllen. In solchen Fällen bestätigt dann ein Trainer oder Vereinsleiter, dass man den Test persönlich, fair und ohne Hilfsmittel absolviert hat. Nach erfolgreichem Bestehen wird das Ergebnis vom Prüfer an den ÖBSV gemeldet, und man bekommt sein Zertifikat zugesandt oder vom Verein ausgehändigt. Zusammengefasst: Die Safety First-Prüfung darf nur von qualifizierten ÖBSV-Trainern abgenommen werden. Mindestens ein Übungsleiter (oder Instruktor/Trainer) muss involviert sein. Dadurch bleibt die Ausbildung standardisiert. Wer also Safety First machen möchte, muss dies bei einem ÖBSV-anerkannten Anbieter tun – sei es ein Verein oder ein Partner – damit das Zertifikat gültig und offiziell anerkannt ist.
Safety First und Rot-weiß-roter Pfeil bei Artemis-Vereinen
Die Artemis-Bogensportvereine in Österreich sind Vereine, die für ihre hochwertige Ausbildung bekannt sind.
Selbstverständlich kann man sowohl die Safety First-Schulung als auch den gesamten Kurs zum „Rot-weiß-roten Pfeil“ bei Artemis-Vereinen absolvieren. Artemis-Vereine sind Mitglied im ÖBSV oder offizielle Partner, verfügen über ausgebildete Trainer und bieten genau die Programme an, die der Verband vorsieht.
Konkret bedeutet das: Wenn man etwa in Wien Bogenschießen lernt, kann man zum UBSC Artemis Wien gehen und dort im Rahmen des Anfängerprogramms zunächst die Safety First-Ausbildung durchlaufen. Tatsächlich ist es dort so, dass im Anfängerkurs die Safety First-Prüfung bereits enthalten ist – d.h. man lernt im Kurs die Sicherheitsregeln und legt die Prüfung am Ende des Kurses ab.
Anschließend bietet Artemis auch an, den Rot-weiß-roten Pfeil (RWR) zu erwerben. Der Rot-weiß-rote Pfeil ist, wie bereits erwähnt, die komplette Grundausbildung in fünf Modulen. Artemis-Vereine führen die nötigen Module in ihren Kursen durch, sodass man schrittweise zum RWR-Abzeichen gelangen kann. Es ist hervorzuheben, dass Artemis-Vereine beide Ausbildungswege parallel anbieten: Einerseits das World Archery-Abzeichenprogramm (die international üblichen Pfeilstufen, siehe nächster Abschnitt) und andererseits das österreichische RWR-Pfeil Programm.
Ein Mitglied bei Artemis kann also WA-Pfeilprüfungen ablegen und den RWR-Pfeil-Kurs machen – je nachdem, was angestrebt wird. Oft gehen diese Wege Hand in Hand. Beispielsweise bekommt ein Artemis-Anfänger nach dem Grundkurs einen Ausweis, in dem die bestandenen WA-Pfeilprüfungen (wie Weißer oder Schwarzer Pfeil) vermerkt sind. Gleichzeitig hat er mit demselben Kurs die Safety First/Platzreife erledigt und kann auf Wunsch auch noch den Rot-weiß-roten Pfeil abschließen.
Die Artemis-Vereine zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr strukturierte und qualitätsvolle Ausbildung bieten. Sie setzen dabei voll auf die Konzepte des ÖBSV und der World Archery.
Wenn man also bei einem Artemis-Verein trainiert, kann man sicher sein, dass man nach den offiziellen Standards geschult wird. Gerade der UBSC Artemis Wien betont, dass er die internationalen Standards von World Archery als Grundlage nimmt und diese mit den österreichischen Vorgaben (Safety First und RWR-Pfeil) kombiniert. Für die Schützen bedeutet das das Beste aus beiden Welten:
International anerkanntes Training und nationales Zertifikat. Wer in Österreich die Möglichkeit hat, einen Artemis-Verein in der Nähe zu besuchen, kann somit alle erforderlichen Ausbildungen an einem Ort machen – vom allerersten Sicherheitskurs bis zum fortgeschrittenen Training.
Die Trainer dort sind zertifiziert und dürfen die Prüfungen abnehmen – sei es die WA-Pfeilprüfungen oder die RWR-Pfeil Prüfung. Ein praktisches Beispiel: Im UBSC Artemis Wien erhält man nach dem Anfängerkurs ein Platzreife-Zertifikat, da man ja den weißen und schwarzen Pfeil (World Archery) bestanden hat, was dort als Platzreife gilt. Zusätzlich kann man an einem Aufbautag die RWR-Pfeil Praxisprüfung machen, um das österreichische Abzeichen zu bekommen. So hat man dann einerseits die WA-Abzeichen (die überall auf der Welt verstanden werden) und andererseits den Rot-weiß-roten Pfeil als nationales Zertifikat.
Beide kann man bei Artemis-Vereinen erwerben. Zusammengefasst: Ja, man kann sowohl Safety First als auch den Rot-weiß-roten Pfeil bei Artemis-Vereinen absolvieren. Diese Vereine richten sich nach dem ÖBSV-Ausbildungssystem und bieten die entsprechenden Kurse mit lizenzierten Trainern an. Für die Teilnehmer hat das den Vorteil, dass sie in einem Verein, der stark auf Ausbildung setzt, alles aus einer Hand bekommen – von der Sicherheitsunterweisung bis zur Turnierreife.
Ausbildung nach dem World Archery System in Artemis-Vereinen
Die Artemis-Vereine – und viele andere engagierte Bogensportvereine – schulen ihre Mitglieder nach dem System von World Archery (WA). World Archery ist der Weltverband des Bogensports, und dieser hat ein eigenes Ausbildungs- und Abzeichensystem für Anfänger entwickelt. Dass Artemis-Vereine dieses System anwenden, bedeutet, dass die Ausbildung internationalen Standards folgt. Ein Anfänger durchläuft also Stufen, die überall auf der Welt ähnlich gehandhabt werden, und erwirbt Abzeichen (Pins), die international bekannt sind. Im WA-System gibt es zwei Hauptkategorien von Auszeichnungen für den Einstieg: Federn (Feather Awards) und Pfeile (Arrow Awards). Federn sind für sehr junge Schützen (unter 12 Jahren) oder Schützen mit speziellen Bedürfnissen gedacht. Dabei werden auf kürzeste Distanzen mit einfacheren Anforderungen bunte „Feder“-Abzeichen erworben. Für Jugendliche ab 12 und Erwachsene gibt es hingegen die Pfeil-Abzeichen.
Artemis-Vereine konzentrieren sich für die meisten ihrer Mitglieder auf die Pfeil-Abzeichen, da diese der reguläre Weg für Jugendliche und Erwachsene sind. Die Ausbildung nach WA ist schrittweise und motivierend aufgebaut. Es gibt insgesamt fünf Pfeilstufen (weiß, schwarz, blau, rot, gold), die man der Reihe nach erreichen kann. Artemis-Vereine gestalten ihre Kurse so, dass Anfänger Schritt für Schritt an höhere Anforderungen herangeführt werden. Beispielsweise wird im UBSC Artemis Wien nach dem Anfängergrundkurs typischerweise der weiße und der schwarze Pfeil erreicht. Das entspricht der Platzreife, also der Berechtigung, eigenständig den Platz zu nutzen. Danach können Fortgeschrittene in weiteren Kursen die nächsten Pfeile anstreben. Wichtig an der WA-Methode ist, dass sie Technik, Wissen und Praxis kombiniert. In jeder Stufe werden drei Bereiche geprüft:
Praxisteil: Man muss eine bestimmte Schussleistung erbringen, nämlich 15 Pfeile auf eine 80cm-Zielscheibe in definierter Entfernung schießen. Je höher die Stufe, desto größer die Entfernung oder desto höher die benötigte Ringzahl (Punktezahl).
Technikprüfung: Ein Trainer beurteilt die Körperhaltung, Zug- und Lösetechnik sowie den Schussablauf des Schützen. Damit wird sichergestellt, dass nicht nur getroffen wird, sondern dass man auch sauber schießt (denn mit schlechter Technik kommt man später nicht weiter, selbst wenn man mal zufällig das Ziel trifft).
Theorieteil: Abgefragt werden Sicherheitsregeln, Materialkunde und Grundwissen über den Bogensport. Das überschneidet sich stark mit dem, was in Safety First gelehrt wird – z.B. welche Pfeile für welchen Bogen, wie pflegt man die Ausrüstung, welche Disziplinen gibt es, etc.
Durch diese Kombination stellt das WA-System sicher, dass ein Schütze wirklich rundum kompetent ist, bevor er in die nächste Stufe geht.
Artemis-Vereine finden dieses System sehr sinnvoll, da es nicht nur auf Treffer zielt, sondern auf Können und Verständnis. Die Mitglieder werden dadurch allmählich an den Leistungsstand eines selbständigen Schützen herangeführt.
Ein Vorteil für Artemis-Schützen ist, dass die WA-Abzeichen international anerkannt sind.
Wenn man z.B. ins Ausland geht oder an einem internationalen Training teilnimmt, sind Begriffe wie „White Arrow“ oder „Red Arrow“ dort geläufig. Man kann also gegenüber einem anderen Trainer oder Verein leicht kommunizieren, welches Level man ungefähr hat. Gleichzeitig ist es motivierend, für jede bestandene Stufe ein offizielles Abzeichen (meist in Form eines kleinen farbigen Pins) zu erhalten. Viele Schützen stecken sich diese Pins an den Köcher und sind stolz darauf – es ist Anerkennung für die eigene Leistung.
In Artemis-Vereinen wird das WA-System außerdem genutzt, um Trainingsgruppen sinnvoll einzuteilen. Beispielsweise trainieren „weiße Pfeile“ noch Grundlagen, während „blaue Pfeile“ vielleicht schon in einer fortgeschritteneren Gruppe mit anspruchsvolleren Übungen schießen. So kann jeder in seinem Tempo Fortschritte machen, ohne überfordert zu werden. Zusammengefasst:
Bei Artemis und ähnlichen Vereinen ist es üblich, nach dem World Archery-System auszubilden, weil es ein bewährtes, standardisiertes und motivierendes Modell ist. Die Schützen lernen von Anfang an richtig (Technik & Sicherheit) und haben klare Ziele vor Augen (nächster Pfeil-Level). Das WA-System und das österreichische RWR-System ergänzen sich dabei hervorragend – Artemis-Vereine bieten daher beides an, um ihre Schützlinge bestmöglich auszubilden.
Die Ausbildungsschritte nach World Archery (weißer, schwarzer, blauer, roter, goldener Pfeil)
Die World Archery Pfeil-Abzeichen bestehen, wie erwähnt, aus fünf aufeinanderfolgenden Stufen: Weiß, Schwarz, Blau, Rot und Gold. Jede Stufe entspricht einem bestimmten Könnens- und Wissensstand und bringt höhere Anforderungen mit sich. Im Folgenden werden diese Ausbildungsschritte näher beschrieben:
- Weißer Pfeil: Der weiße Pfeil ist die allererste Stufe im WA-System und markiert den Abschluss der Grundausbildung eines Anfängers. Wenn man den weißen Pfeil macht, hat man gezeigt, dass man die grundlegenden Sicherheitsregeln beherrscht und erste Schießerfolge vorweisen kann. Typischerweise muss man für den weißen Pfeil auf kurzer Distanz (oft ca. 10 Meter) eine gewisse Punktzahl mit 15 Pfeilen erreichen. Diese Anforderung ist bewusst einsteigerfreundlich gehalten – es geht mehr darum, dass man den Ablauf verstanden hat und sicher Pfeile ins Ziel bringen kann, als um Präzision. Außerdem wird geprüft, ob man die richtige Haltung einnimmt, den Bogen korrekt spannt und löst, ohne Gefahr für sich und andere. Theoriewissen zum weißen Pfeil umfasst meist die wichtigsten Sicherheitsregeln (quasi ein Safety First-Recap) und ein paar Grundlagen zum Bogen (Teile des Bogens benennen, Pfeilaufbau etc.). Hat man den weißen Pfeil bestanden, besitzt man in Vereinen wie Artemis die Platzreife – man darf nun in der Regel selbständig auf den Platz, weil man gezeigt hat, dass man sicher schießen kann.
- Schwarzer Pfeil: Der schwarze Pfeil bildet die zweite Stufe. Hier werden die Anforderungen etwas erhöht. Die Schussdistanz kann etwas verlängert sein (z.B. um 4–5 Meter mehr als beim weißen Pfeil) und die zu erreichende Punktzahl steigt entsprechend. Beim schwarzen Pfeil möchte der Trainer sehen, dass der Schütze bereits konstanter treffen kann und die Technik stabiler geworden ist. Fehler, die bei Weiß noch toleriert wurden, sollten jetzt ausgemerzt sein – z.B. ein sauberer Ablass der Sehne, ein stabiler Stand und das bewusste Zielen (sei es über Pfeilspitze oder Visier, je nach Schütze). Im theoretischen Teil kommen beim schwarzen Pfeil oft weitere Wissensgebiete hinzu, z.B. einfache Materialkunde: Wie heißt die Feder am Pfeil, was ist ein Nockpunkt, welche Auszugslänge hat man, etc. Auch Verhaltensregeln im Verein und erste Einblicke in den Ablauf von Wettkämpfen können Thema sein (z.B. was bedeuten Pfeifsignale auf Turnieren). Mit dem schwarzen Pfeil festigt man also seine Grundfertigkeiten. In vielen Vereinen gilt: Hat man Weiß und Schwarz, ist man wirklich sicher unterwegs – deshalb wird das oft kombiniert als Platzreife angesehen. Schützen mit schwarzem Pfeil können bereits recht eigenständig trainieren, sollten aber noch an ihrer Technik feilen.
- Blauer Pfeil: Auf der dritten Stufe, dem blauen Pfeil, bewegt man sich ins fortgeschrittene Anfänger-Level. Die Distanz für die praktische Prüfung wird erneut vergrößert (vielleicht Richtung 18–20 Meter) und die Treffergenauigkeit muss deutlich besser sein. Wer den blauen Pfeil anstrebt, hat meist schon einige Monate regelmäßig geübt. Hier kommt es darauf an, Gruppierungen zu schießen – das heißt, die Pfeile sollten möglichst eng beieinander im Ziel stecken, auch wenn sie nicht alle im Gold (der Mitte) sind. Die Technik sollte inzwischen soweit ausgereift sein, dass der Schütze jeden Schuss reproduzieren kann (gleiche Ankerpunkte, gleicher Auszug, sauberes Lösen). Trainer bewerten beim blauen Pfeil genau, ob die Haltung stabil bleibt, ob die Rückenspannung genutzt wird etc. Im Theorieteil wird das Wissen ausgebaut: Man lernt z.B. etwas über Wettkampfregeln (wie viele Pfeile pro Runde, Wertung von Treffern, was passiert bei Fehlschüssen), und mehr Details zur Ausrüstung (z.B. Woraus bestehen Pfeile – Carbon, Aluminium –, was ist Tiller beim Bogen, wie funktioniert ein Visier). Auch Fairness und Sportsgeist können Themen sein. Kurz: Der blaue Pfeil zeigt, dass man sich vom blutigen Anfänger zu einem Schützen mit solidem Grundwissen und Können entwickelt hat. Viele erleben den blauen Pfeil als wichtigen Meilenstein – man spürt, dass man den Sport jetzt richtig betreibt, nicht nur ausprobiert.
- Roter Pfeil: Der rote Pfeil ist die vorletzte Stufe und bringt den Schützen in den Bereich, den man als fortgeschrittenen Bogenschützen bezeichnen kann. Für den roten Pfeil wird üblicherweise auf noch größere Entfernung geschossen (oft um die 25–30 Meter, je nach Alter und Disziplin) und die Mindestpunktzahl ist entsprechend hoch angesetzt. Beispielsweise könnte verlangt sein, 115 oder mehr Punkte mit 15 Pfeilen auf 22 m zu erzielen (dies ist ein gängiger Richtwert für den roten Pfeil). Auf jeden Fall muss der Schütze beim roten Pfeil schon ein gutes Maß an Präzision und Konzentrationsfähigkeit zeigen. Technisch wird erwartet, dass die Bewegung automatisiert abläuft – der Schuss sollte flüssig und kontrolliert sein. Fehlerkorrektur ist auf diesem Level Thema: Ein Schütze soll wissen, warum ein Pfeil daneben ging und selbstständig Korrekturen vornehmen können (z.B. Wind abschätzen, Visier nachstellen oder bei Blankbogen den Haltepunkt anpassen). Im theoretischen Teil kommen fortgeschrittene Inhalte: Feintuning der Ausrüstung (etwa Spanngewicht, Pfeilspine, Tiller-Verstellung), Trainingslehre (wie trainiert man effektiv, Übungen, Mentaltraining) und tieferes Regelwerk (z.B. was tun bei Gerätestörungen während eines Turniers, Ablauf von Finals etc.). Der rote Pfeil ist anspruchsvoll – viele Schützen brauchen eine Weile, um dieses Level zu erreichen. Hat man ihn jedoch, steht man kurz vor dem höchsten Abzeichen und verfügt bereits über umfangreiche Fähigkeiten.
- Goldener Pfeil: Der goldene Pfeil ist die höchste Stufe im Anfänger-Abzeichensystem von World Archery – wobei „Anfänger“ relativ ist, denn wer Gold erreicht, ist eigentlich kein Anfänger mehr, sondern ein geübter Bogenschütze. Die Anforderungen hier sind am strengsten: Weite Distanzen, oft vergleichbar mit Standard-Wettkampfentfernungen (z.B. 30 Meter für Jugendliche, 50 oder 70 Meter für erwachsene Recurve-Schützen – genaue Vorgaben variieren; bei Blankbogen entsprechend kürzer, da ohne Visier geschossen wird). Die Trefferquote muss hoch sein, man darf sich kaum Fehlschüsse erlauben, um die geforderte Punktzahl zu schaffen. Im Grunde beweist der goldene Pfeil, dass der Schütze turnierreif ist – viele derjenigen, die Gold ablegen, nehmen kurz darauf an ihrem ersten Turnier teil, falls nicht schon vorher. In der Technikbewertung muss alles stimmen: Körperhaltung, Atmung, Lösen, Nachhalten (das Bogenhandverhalten nach dem Schuss) – der Schütze hat die Schießtechnik verinnerlicht und schießt konsistent. Im Wissensteil wird erwartet, dass man sich sehr gut auskennt: Von internationalen Wettkampfregeln, über Ausrüstungsfragen (z.B. Pfeilflugphysik, Tuning eines Bogens) bis hin zu Sicherheitsaspekten auch in ungewohnten Situationen. Wer den goldenen Pfeil erlangt, erhält ein Abzeichen, das ihn als kompetenten Bogenschützen ausweist, der praktisch überall auf der Welt alleine schießen könnte, ohne Aufsicht. Es ist ein großer Erfolg und krönender Abschluss der WA-Basisausbildung.
Jede dieser Stufen wird, wie oben erwähnt, mit einem offiziellen Pin-Abzeichen belohnt. Viele Schützen sammeln diese Pins und sehen sie als Motivation, weiter zu üben.
Der Schritt von einer Stufe zur nächsten ist mitunter herausfordernd, aber genau das ist ja gewollt: Man soll sich verbessern, Neues dazulernen und immer sicherer und treffsicherer werden. Das WA-Programm ist so aufgebaut, dass es die Schützen nicht überfordert, aber doch fordert – so bleibt es spannend und lohnend.
Zusammengefasst sind die Ausbildungsschritte nach World Archery: Weißer Pfeil (Grundkenntnisse und -fähigkeiten), Schwarzer Pfeil (gefestigte Grundlagen), Blauer Pfeil (fortgeschrittene Grundlagen, erste Präzision), Roter Pfeil (hohes Amateur-Niveau, nahe Turnierleistung) und Goldener Pfeil (sehr gutes Niveau, Turnierfähigkeit). Dieses Stufensystem sorgt dafür, dass ein Bogenschütze methodisch und sicher ausgebildet wird und auf dem Weg dorthin stets klare Ziele hat. Artemis-Vereine und der ÖBSV nutzen dieses System (ergänzt durch den Rot-weiß-roten Pfeil) mit großem Erfolg, um Anfänger Schritt für Schritt zu kompetenten Schützen aufzubauen.
Fazit: Die Kombination aus Safety First-Programm und weiterführender ÖBSV-Ausbildung bis hin zum Rot-weiß-roten Pfeil sowie den WA-Pfeilstufen bietet jedem Bogensport-Interessierten in Österreich einen klaren, sicheren und motivierenden Ausbildungsweg. Wer diese Stationen durchläuft, weiß am Ende nicht nur, wie man ins Gold trifft, sondern vor allem auch, wie man verantwortungsvoll und sicher mit Pfeil und Bogen umgeht – getreu dem Motto: Safety First!
#wirsindbogenschießen
Eine Sportart bis ins hohe Alter
die Woche durchführbar
in Wien, Niederösterreich und Burgenland die alle genützt werden können!


