World Archery
Kurz WA genannt
Kurz WA genannt
Kurzform
Es gibt einige Weltverbände ( zum Beispiel IFAA . International Field Archery Assotiation) aber WA ist der größte. WA veranstaltet Internationale Turniere wie den “Hyunday Archery Worled Cup”, Weltmeisterschaften und beschickt die Olympischen Spiele. Die Kontinentalen Verbände wie zum Beispiel World Archery Europe veranstaltet Meisterschaften und Cups.
In Österreich wird WA durch den Österreichischen Bogensportverband (ÖBSV – Archery Austria) vertreten.

Die Artemis Vereine sind Mitglied des ÖBSV und daher berechtigt WA – Turniere durchzuführen. Bei diesen können nationale aber auch internationale Rekorde geschossen werden.
Die Ausbildung unser Mitglieder erfolgt nach dem World Archery Vorgaben.
WA vergibt Leistungszeichen; diese werden vom ÖBSV ausgestellt und durch nationale Leistungszeichen ergänzt.
Das WA-Anfängerhandbuch dient auch Artemis als Grundlage für die Ausbildung zum Bogeschützen, von der “Roten Feder” bis zum “Goldpfeil”.
*) Die Fédération Internationale de Tir à l’Arc (FITA) wurde 1931 in Lemberg, damals in Polen, heute Ukraine gegründet und im Juli 2011 in World Archery Federation (WA) umbenannt.
FITA ist immer noch in unserer DNA :-).
Die WA hat ihren Sitz in Lausanne (Schweiz).
Stand. 05.2025
World Archery (WA) ist der Weltverband im Bogensport und seit Jahrzehnten der zentrale Motor für das internationale Bogenschießen.
In diesem Artikel lernst Du die Geschichte, Struktur und Bedeutung von World Archery kennen – von den ersten Weltmeisterschaften bis zu den Olympischen Spielen. Außerdem erfährst Du, welche Wettbewerbe und Regeln der Verband vorgibt, wie sich der Bogensport technisch und sportlich weiterentwickelt hat und welchen Einfluss World Archery auf den österreichischen Bogensport und seine Athleten hat.
World Archery wurde im Jahr 1931 unter dem Namen Fédération Internationale de Tir à l’Arc (FITA) in Lwow (damals Polen, heute Lwiw in der Ukraine) gegründet. Sieben Länder – darunter Frankreich, Schweden, die USA und Italien – schlossen sich damals zusammen, um den Bogensport international zu organisieren und einheitliche Regeln aufzustellen. Ein zentrales Ziel der Gründung war es, das Bogenschießen wieder zurück ins Programm der Olympischen Spiele zu bringen, nachdem es nach 1920 dort nicht mehr vertreten war. Tatsächlich gelang dies: Seit 1972 ist Bogenschießen dank der Bemühungen von FITA wieder eine feste olympische Sportart.
In den folgenden Jahrzehnten wuchs der Verband stetig. Heute sind über 160 nationale Bogensportverbände Mitglied bei World Archery – diese vertreten schätzungsweise rund 30 Millionen Sportler weltweit. Im Jahr 2011 entschied der Verband, sich moderner zu präsentieren, und benannte sich offiziell von FITA in World Archery Federation (WA) um. Seither tritt der Weltverband einheitlich unter dem Markennamen “World Archery” auf. Der Hauptsitz von World Archery befindet sich – wie bei vielen internationalen Sportverbänden – in Lausanne in der Schweiz, wo auch das IOC seinen Sitz hat. Präsident der Organisation ist seit 2005 der Türke Uğur Erdener, was die enge Verknüpfung von World Archery mit der olympischen Bewegung unterstreicht.
Wichtige Meilensteine in der Geschichte des Verbands waren unter anderem die ersten Weltmeisterschaften im Jahr 1931, die Einführung neuer Bogenklassen und Disziplinen im Laufe der Zeit (z.B. der Compoundbogen in den 1990ern) sowie die Modernisierung des Wettkampfformat in den 2000er-Jahren.
So wurde etwa ein Set-System für Recurve-Matches eingeführt, um Wettbewerbe spannender zu machen – darauf gehen wir später noch ein. Nach nunmehr über 90 Jahren hat sich World Archery vom kleinen Zusammenschluss begeisterter Bogenschützen zu einem weltweit einflussreichen Sportverband entwickelt, der den Bogensport in all seinen Facetten fördert und prägt.
Als internationaler Spitzenverband organisiert World Archery den Bogensport weltweit. Die Mitgliedsverbände sind die nationalen Bogensport-Verbände aus über 160 Ländern, zum Beispiel Archery Austria (Österreichischer Bogensportverband) für Österreich.
Alle Mitgliedsverbände richten ihre nationalen Wettkämpfe nach den von World Archery vorgegebenen Regeln aus und entsenden Athleten zu internationalen Turnieren. World Archery selbst ist demokratisch aufgebaut: Das höchste Gremium ist der World-Archery-Kongress, der alle zwei Jahre (meist im Umfeld der Weltmeisterschaften) stattfindet.
Dort treffen sich Delegierte aller Mitgliedsländer, um über Regeln, Strategien und Wahlen abzustimmen. Zwischen den Kongressen leitet ein gewähltes Exekutivkomitee bzw. der Council die Geschicke des Verbands. An der Spitze steht der Präsident, dem mehrere Vizepräsidenten und gewählte Ratsmitglieder zur Seite stehen.
Fachkomitees kümmern sich um spezielle Bereiche wie Regeln, Entwicklung, Kampfrichterwesen oder Athletenvertretung. World Archery gliedert sich außerdem in kontinentale Verbände, welche die Arbeit in den Regionen koordinieren. So gibt es z.B. World Archery Europe (WAE) für Europa, World Archery Asia, Americas etc. Diese kontinentalen Unterverbände organisieren eigene Meisterschaften und Ligen auf ihrem Kontinent, arbeiten aber inhaltlich eng mit dem Weltverband zusammen. Dadurch ist sichergestellt, dass der Bogensport global nach einheitlichen Standards betrieben wird und sich Athleten aus aller Welt auf fairer Basis messen können. Die Geschäftsstelle von World Archery in Lausanne koordiniert die täglichen Abläufe, betreut die Mitgliedsverbände und fördert die Entwicklung des Bogenschießens in Ländern, in denen der Sport noch im Aufbau ist. Insgesamt sorgt diese Struktur dafür, dass vom lokalen Bogensportverein bis zur Olympischen Bühne alle im selben Boot sitzen – nämlich dem von World Archery gesteuerten weltweit einheitlichen Regelwerk und Wettkampfsystem.
World Archery, der internationale Dachverband für den Bogensport, bietet ein strukturiertes Ausbildungsformat, das besonders Anfängern und Jugendlichen einen sicheren und methodischen Einstieg ins Bogenschießen ermöglicht. Ziel ist es, weltweit einheitliche Standards in der Grundausbildung zu schaffen und eine solide Basis für langfristige sportliche Entwicklung zu legen.
Das Ausbildungsmodell gliedert sich in mehrere Stufen, die aufeinander aufbauen. Neben Technik, Sicherheit und Regelkunde wird großer Wert auf Selbstvertrauen, Körpergefühl und soziale Kompetenz gelegt – alles wichtige Elemente im modernen Bogensport.
Ein zentrales Element der Ausbildung sind die Leistungsabzeichen in Form von Federn und Pfeilen:
Beide Abzeichenarten fördern die Motivation und geben Sportlerinnen und Sportlern ein klares Ziel auf ihrem Weg im Bogensport. Die Prüfungen werden von lizenzierten Trainer:innen oder Kampfrichter:innen abgenommen – oft im Rahmen des Vereinsbetriebs.
Auch in Österreich hat sich dieses System etabliert. Viele Vereine, darunter auch Jugendprogramme wie beim UBSC Artemis Wien, setzen auf das WA-Ausbildungsformat als Basis für eine qualitativ hochwertige Ausbildung.
Mit dem World Archery Ausbildungsformat gelingt der Einstieg ins Bogenschießen sicher, motivierend und international anerkannt – ideal für Einsteiger, aber auch eine solide Grundlage für den späteren Wettkampfsport.
World Archery richtet alle wichtigen internationalen Wettbewerbe im Bogenschießen aus oder zertifiziert sie. Die wohl bekanntesten Wettbewerbe sind die Olympischen Spiele, bei denen Bogenschießen seit 1972 wieder zum festen Programm gehört. Bei Olympia wird aktuell ausschließlich mit dem Recurvebogen auf 70 Meter Entfernung geschossen.
Die olympischen Disziplinen umfassen zur Zeit Einzelwettbewerbe für Damen und Herren, Teamwettbewerbe (je drei Schützen pro Team) sowie seit den Spielen in Tokio 2020 auch einen Mixed-Team-Wettbewerb (ein gemischtes Team aus Frau und Mann) – eine Neuerung, die das Format noch attraktiver gemacht hat.
Olympisches Bogenschießen findet als Target Archery im Stadion statt, bei dem auf die bekannte bunte Zielscheibe mit 122 cm Durchmesser gezielt wird. World Archery ist dafür verantwortlich, dass die Qualifikationskriterien für Olympia festgelegt werden und dass die Wettbewerbe nach einheitlichen Regeln ablaufen. Die Dominanz mancher Nationen (Südkorea ist hier besonders erfolgreich) zeigt, wie hoch das Niveau auf dieser Bühne ist – aber auch kleinere Bogensport-Nationen haben dank World Archery die Chance, sich über Qualifikationsturniere Startplätze zu sichern.
Neben Olympia sind die Weltmeisterschaften das wichtigste Event im Bogensport. Die World Archery Championships im Freien (Outdoor World Championships) werden alle zwei Jahre ausgetragen. Hier treten die besten Schützinnen und Schützen der Welt mit Recurve- und Compoundbögen gegeneinander an, um den Titel des Weltmeisters zu erringen. Die allerersten Weltmeisterschaften fanden bereits 1931 im Gründungsjahr des Verbands statt – eine Tradition, die bis heute fortbesteht.
Im Laufe der Jahre kamen weitere WM-Titelkämpfe hinzu: So gibt es Hallen-Weltmeisterschaften (Indoor Archery World Championships), Feldbogen-Weltmeisterschaften (Field Archery) und 3D-Bogensport-Weltmeisterschaften, bei denen auf Tiernachbildungen geschossen wird. Auch für Junioren (Jugend- und Kadettenklasse) sowie im Para-Bogenschießen (für Menschen mit Behinderung) richtet World Archery eigene Weltmeisterschaften aus. All diese Events folgen den vom Weltverband vorgegebenen Standards, so dass ein erzielter Weltrekord wirklich weltweit vergleichbar ist.
Als weiteres Highlight im Kalender hat World Archery 2006 den Archery World Cup ins Leben gerufen. Diese Weltcup-Serie besteht aus mehreren internationalen Turnieren pro Jahr, bei denen Punkte gesammelt werden, und einem abschließenden Weltcup-Finale der besten Schützen. Der World Cup führte das Bogenschießen an spektakuläre Orte – es gab Finals vor den Pyramiden von Mexiko, am Strand von Istanbul oder unter dem Eiffelturm in Paris.
Durch diese modernen Inszenierungen sollte der Bogensport mehr mediale Aufmerksamkeit bekommen, was durchaus gelungen ist. Darüber hinaus unterstützt World Archery zahlreiche weitere Turniere: Kontinentalmeisterschaften (z.B. die Europameisterschaft), Universiaden, die World Games (wo nicht-olympische Disziplinen wie Feldbogen eine Bühne haben) und internationale Ligen. Für die Schützen bieten diese Events die Chance, sich mit der Weltelite zu messen. Und für die Fans gibt es regelmäßig Spitzen-Bogenschießen zu bestaunen – ob live vor Ort oder über die von World Archery organisierten Übertragungen im TV und Online-Stream.
Compound feiert Einzug in die Spiele 2028
Das Internationale Olympische Komitee hat bestätigt, dass bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles erstmals ein Compound-Mixed-Team-Wettbewerb im offiziellen Bogensportprogramm vertreten sein wird!
Damit wird die seit Jahrzehnten bewährte Recurve-Dominanz erstmals erweitert.
Neben den bisherigen fünf Recurve-Bewerben (Einzel Damen & Herren, Team Damen & Herren, Mixed-Team) gibt es künftig einen sechsten Medaillenbewerb – und das mit der beliebten Compoundklasse.
Diese Entscheidung ist ein bedeutender Schritt für den internationalen Bogensport. Seit der Rückkehr des Bogenschießens ins Olympiaprogramm 1972 ist es das erste Mal, dass eine neue Bogenklasse den Sprung zu Olympia schafft.
Wir freuen uns riesig über diese Entwicklung – nicht nur, weil sie die Vielfalt im Bogensport sichtbar macht, sondern auch, weil sie vielen unserer Compound-Schützinnen und -Schützen neue Perspektiven eröffnet!
Damit Wettkämpfe fair und spannend ablaufen, erlässt World Archery ein umfangreiches Regelwerk für das internationale Bogenschießen. Diese Regeln definieren unter anderem die zugelassenen Bogenklassen, Distanzen, Zielscheiben, Wertungssysteme und Abläufe von Turnieren. Die wichtigsten Regeln im Überblick: Geschossen wird international meist auf die bunte fünffarbige Zielscheibe mit zehn Ringen (gelb, rot, blau, schwarz, weiß). Die Mitte – das Gelb – zählt 10 Punkte, der äußerste Ring 1 Punkt.
World Archery definiert folgende Bogenklassen:
Zusätzlich gibt es folgende Para Klassen:
Beim olympischen Recurve-Schießen beträgt die Entfernung 70 Meter, das Ziel hat 122 cm Durchmesser und die Zehn (Innenkreis) misst 12,2 cm.
Bei den Compoundbogen-Wettbewerben schießt man auf 50 Meter Distanz auf ein 80-cm-Ziel, wobei oft nur die inneren fünf Ringe genutzt werden (damit auch hier ein 10er-Ring von 8 cm bleibt).
Für andere Disziplinen gelten wiederum eigene Vorgaben: Im Hallenbogenschießen sind es z.B. 18 Meter Distanz, im Feldbogenschießen unterschiedliche Entfernungen im Gelände.
World Archery stellt sicher, dass all diese Vorgaben weltweit einheitlich sind. Ein weiteres zentrales Element sind die Wettkampfformate und Wertungsmodi. In den meisten internationalen Turnieren gibt es zunächst eine Qualifikationsrunde, in der jeder Schütze z.B. 72 Pfeile schießt und damit ein Ranking erstellt wird. Anschließend folgen Finalrunden im K.o.-System (Matchplay). Recurve-Matches werden heute im Set-System ausgetragen:
Zwei Schützen schießen Sätze à 3 Pfeile; wer in einem Satz mehr Punkte hat, bekommt 2 Set-Punkte (bei Gleichstand jeder 1 Punkt). Wer zuerst 6 Set-Punkte erreicht, gewinnt das Match. Dieses System belohnt Nervenstärke in den entscheidenden Momenten – selbst wenn man im Gesamtpunktestand zurückliegt, kann man über Satzgewinne noch aufholen.
Compound-Matches dagegen werden auf kumulierte Gesamtringzahl geschossen: Hier zählen alle Pfeilpunkte zusammen, und am Ende gewinnt der höhere Score.
Bei Unentschieden kommt es in beiden Formaten zum Stechen (Shoot-off), bei dem ein Pfeil pro Schütze auf die Scheibe geschossen wird – der nähere zur Mitte entscheidet. Neben diesen Kernregeln legt World Archery auch Ausrüstungsvorschriften fest (z.B. maximale Zuggewichte, erlaubte Stabilisatoren, Visierarten), Kleidungsvorschriften bei Turnieren, Schiedsrichterrichtlinien und Sicherheitsregeln. Sogar Abzeichen für besondere Leistungen (wie das Erreichen bestimmter Ringzahlen) werden vom Weltverband standardisiert vergeben.
Eine klassische Zielscheibe (122 cm) mit Treffern: Im internationalen Bogensport zählen die Ringe von 1 (weiß außen) bis 10 (gelb innen) – hier stecken einige Pfeile im Gold.
Für Bogensportler heißt das: Egal ob Du an einem Turnier in Europa, Asien oder Amerika teilnimmst – die Regeln sind dank World Archery überall gleich. Ein 10er-Treffer beim Turnier in Österreich ist also das gleiche Kunststück wert wie ein 10er bei der WM oder bei Olympia. Die Vereinheitlichung der Regeln war einer der großen Verdienste von World Archery direkt seit der Gründung. Sie ermöglicht es, dass Weltrekorde offiziell anerkannt und vergleichbar sind und dass Athleten sich international zurechtfinden. Natürlich werden die Regelwerke regelmäßig angepasst und modernisiert. Regeländerungen beschließt der World Archery Kongress mit Mehrheit der Mitgliedsländer, was dem Prozess eine demokratische Legitimation gibt. So wurde in der Vergangenheit zum Beispiel das Set-System eingeführt, die Barebow-Klasse (Blankbogen ohne Visier) offiziell als eigene Klasse anerkannt und neue Formate wie Mixed-Teams getestet, bevor sie ins Regelwerk aufgenommen wurden.
Insgesamt sorgen die von World Archery gesetzten Regeln dafür, dass Bogenschießen weltweit nach denselben Standards betrieben wird – vom Anfänger bis zum Olympiasieger.
Entwicklung des Bogensports: Technik, Disziplinen und Trends
Der Bogensport hat sich unter dem Einfluss von World Archery stetig weiterentwickelt – sowohl was die Ausrüstung angeht, als auch in Bezug auf neue Wettbewerbsformen und Trends.
Technologisch hat sich seit den Tagen von Robin Hood enorm viel getan. Moderne Sportbögen sind High-Tech-Geräte: Recurvebögen bestehen heute aus leichten Materialien wie Carbon und Fiberglas, was sie deutlich leistungsfähiger macht als die hölzernen Bögen früherer Zeiten. Visier, Stabilisatoren und Klicker sind Standard und helfen dem Schützen, noch präziser zu schießen. Eine der größten Innovationen war die Erfindung des Compoundbogens in den 1960er-Jahren. Durch das Flaschenzugsystem mit exzentrischen Rollen bietet der Compoundbogen einen sogenannten “Let-Off” – der Bogenschütze hält bei vollem Auszug deutlich weniger Zuggewicht. Dies und das auf dem Bogen montierte Vergrößerungsvisier ermöglichen extrem präzises Schießen. Anfangs war der Compound eher ein Nischenprodukt, doch World Archery integrierte diese Bogenklasse schließlich in das Wettkampfprogramm: 1995 wurden Compoundbogen-Kategorien erstmals in die Weltmeisterschaften aufgenommen, und seit 2006 sind sie auch fester Bestandteil des World Cups.
Heute stehen Recurve und Compound bei den meisten WA-Turnieren gleichwertig nebeneinander – lediglich bei Olympia bleibt (bislang) der Recurvebogen alleine vertreten.
Neben den beiden großen Bogenarten Recurve und Compound fördert World Archery auch andere Disziplinen. Das Feldbogenschießen (Field Archery), bei dem im Gelände auf unbekannte Entfernungen geschossen wird, hat lange Tradition und wird mit Recurve, Compound und Blankbogen ausgetragen.
Das 3D-Bogenschießen – Schießen auf 3D-Tierattrappen – erfreut sich wachsender Beliebtheit, was World Archery mit eigenen 3D-Weltmeisterschaften berücksichtigt. In den letzten Jahren kamen zudem kreative neue Varianten hinzu, zum Beispiel Skiarchery (Ski-Biathlon mit Bogen) und Run-Archery (Laufen und Bogenschießen in Kombination). Solche Formate zeigen, wie vielseitig der Bogensport sein kann. World Archery experimentiert gerne mit neuen Disziplinen und unterstützt deren Entwicklung, um den Sport einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Auch bei den Wettkampfformen gab es wichtige Trends und Änderungen: In den 1990er-Jahren führte man Finalrunden im K.o.-Modus ein, um die Spannung für Zuschauer zu erhöhen.
In den 2010er-Jahren wurde das erwähnte Set-System bei Recurve eingeführt, das seither für viele dramatische Wendungen in Matches sorgt.
Zudem hat World Archery erkannt, wie wichtig die mediale Präsentation ist. Hochwertige Livestreams, Zeitlupenanalysen und sogar innovative Ideen wie Herzschlag-Messung der Schützen im Finale (um die Nervenbelastung sichtbar zu machen) wurden umgesetzt. Der Verband betreibt mit archery.tv einen eigenen YouTube-Kanal und war auch bei neuen Plattformen früh aktiv. Diese Modernisierungen zeigen Wirkung: Die Zuschauerzahlen bei WM-Finals und Olympischen Wettbewerben im Bogenschießen sind gestiegen. Schließlich hat auch die Popkultur dem Bogensport einen Schub gegeben. Figuren wie Katniss Everdeen aus Die Tribute von Panem (The Hunger Games) oder Hawkeye aus den Avengers haben insbesondere bei jungen Menschen Begeisterung für Pfeil und Bogen geweckt. Insbesondere Katniss sorgte Anfang der 2010er für einen merklichen Zulauf an jungen weiblichen Bogenschützen.
World Archery hat diesen Trend aufgegriffen und nutzt solche Referenzen in der Öffentlichkeitsarbeit, um den Bogensport als coolen, modernen Sport darzustellen.
Insgesamt lässt sich sagen: World Archery hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das Bogenschießen vom traditionellen Schießsport hin zu einem dynamischen, weltweit betriebenen Sport mit High-Tech-Ausrüstung und spannenden neuen Formaten entwickelt hat. Der Spagat zwischen Bewahren der Tradition (Pfeil und Bogen als eines der ältesten Sportgeräte der Menschheit) und Offenheit für Innovation gelingt dem Verband dabei bemerkenswert gut.
World Archery spielt auch für Österreichs Bogensport eine große Rolle. In Österreich wird der Weltverband durch den Österreichischen Bogensportverband (ÖBSV) vertreten, der unter dem Namen Archery Austria firmiert.
Der ÖBSV ist Mitglied bei World Archery und richtet seine Arbeit nach den Vorgaben des Weltverbands aus. So werden alle wichtigen nationalen Turniere – wie Staatsmeisterschaften oder Ligawettkämpfe – nach dem WA-Regelwerk durchgeführt.
Österreichische Vereine (z.B. die Artemis Bogensportvereine) müssen dem ÖBSV angehören, um offizielle WA-Turniere austragen zu können.
Das hat den Vorteil, dass bei uns erzielte Resultate auch international Anerkennung finden: Schießt Du etwa bei einem WA-zertifizierten Turnier in Österreich ein sehr hohes Ergebnis, kann das als nationaler oder sogar internationaler Rekord anerkannt werden.
Ebenso können heimische Schützen die von World Archery vergebenen Leistungsabzeichen erwerben – vom Anfängerabzeichen (Rote Feder) bis hin zum Goldpfeil – was ein einheitliches Leistungsniveau garantiert.
World Archery unterstützt den österreichischen Verband auch in der Förderung des Nachwuchses und der Ausbildung. So dient etwa das offizielle WA-Anfängerhandbuch dem ÖBSV als Grundlage für die Trainerausbildung und die Schulung neuer Bogenschützen.
Durch internationale Seminare für Trainer und Kampfrichter, die der Weltverband organisiert, profitieren auch österreichische Fachleute vom globalen Know-how. Weiters erhält Österreich über World Archery Zugang zu Förderprogrammen, die speziell kleinere Bogensportnationen unterstützen – beispielsweise durch die Bereitstellung von Ausrüstung oder Trainingslagern im World Archery Excellence Centre in Lausanne. Für die österreichischen Athleten eröffnet World Archery die Möglichkeit, an großen internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. Der ÖBSV entsendet jedes Jahr Schützinnen und Schützen zu Weltmeisterschaften, Weltcups und – wenn sie die Qualifikation schaffen – natürlich auch zu den Olympischen Spielen. Olympische Medaillen im Bogenschießen konnte Österreich bisher zwar noch nicht gewinnen, doch auf Weltmeisterschaftsebene gab es bereits bemerkenswerte Erfolge.
Ein herausragendes Beispiel ist Nico Wiener: Der Burgenländer krönte sich 2021 zum Compound-Weltmeister im Einzel.
Bereits zuvor hatte er 2015 den 3D-Weltmeistertitel und 2016 den Feld-WM-Titel errungen – damit ist er der erste Österreicher, der in allen drei WA-Disziplinen (3D, Feld und Outdoor) Weltmeister werden konnte.
Solche Erfolge zeigen die Bedeutung von World Archery für heimische Sportler – ohne die vom Weltverband organisierten WM-Turniere wären diese Titelkämpfe gar nicht möglich. Auch im Nachwuchsbereich können sich junge österreichische Talente bei Jugend-WMs und European Youth Cups mit Gleichaltrigen messen und so wichtige internationale Erfahrung sammeln.
Nicht zuletzt sorgt World Archery für Sichtbarkeit und Anerkennung des Bogensports in Österreich. Durch die Zugehörigkeit zum Weltverband ist Bogenschießen hierzulande offiziell anerkannt und Teil des Sportförderungssystems.
Der ÖBSV arbeitet eng mit World Archery zusammen, wenn es darum geht, größere Events auszurichten – so werden in Österreich immer wieder internationale Turniere wie etwa Europacups oder internationale Trainingscamps veranstaltet.
All das motiviert lokale Vereine und Athleten.
Man spürt: Österreich ist Teil der großen Bogensport-Familie, die World Archery geschaffen hat.
Und wenn bei Olympia oder einer WM ein österreichischer Bogenschütze die Sehne spannt, fiebert dank der globalen Popularität des Sports eine breite Öffentlichkeit mit.
World Archery hat den Bogensport von Grund auf geprägt – von der historischen Wiederaufnahme bei Olympia über die Vereinheitlichung der Regeln bis hin zur Förderung neuer Disziplinen. Der Verband trägt den Bogensport in alle Winkel der Welt und schafft die Bühne, auf der Legenden geboren werden. Gleichzeitig bleibt er nah an der Basis, indem er lokale Verbände wie den ÖBSV unterstützt. Egal ob Du selbst den Bogen spannst oder als Fan mitfieberst: Die Arbeit von World Archery sorgt dafür, dass unser geliebtes Bogenschießen als moderner, fairer und faszinierender Sport weltweit glänzen kann.
Die Wettkampfordnung (WKO) des ÖBSV ergänzt die Regelwerke der internationalen Verbände World Archery (WA) und IFAA, wobei sie speziell an die österreichischen Gegebenheiten angepasst ist. Sie enthält wichtige Ausnahmeregelungen, die in Österreich gelten und in den internationalen Regelwerken nicht vorgesehen sind.
Vorschläge für Änderungen oder Ergänzungen der aktuellen WKO können sowohl vom ÖBSV-Vorstand als auch von Vereinen über die Länderkonferenz eingebracht werden. Über die Aufnahme solcher Änderungen wird durch mehrheitlichen Beschluss entschieden.
Die WKO stellt somit sicher, dass internationale Standards eingehalten werden – gleichzeitig aber auch landesspezifische Besonderheiten und praktische Anforderungen des Bogensports in Österreich berücksichtigt werden.
Eine Sportart bis ins hohe Alter
die Woche durchführbar
in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland
die alle genützt werden können!